November

Das Leben der Familie Brunner ist vom Alltag geprägt. Vater Paul kämpft um seine berufliche Anerkennung, Mutter Marianne verbietet sich ihren Traum von einer Reise nach Argentinien. Nur die 11-jährige Yvonne äussert ihre Wünsche. Sie möchte unbedingt ihre Freundin Jenny in Los Angeles besuchen, mit der sie regelmässig über E-mail kommuniziert. Eine solche Reise kommt aber für die Eltern überhaupt nicht in Frage. Und die Idee von einem eigenen Swimmingpool kann sie sich auch aus dem Kopf schlagen. Ihr Vater verbietet ihr jetzt sogar noch, in Zukunft mit Iceman – dem coolen Nachbarn – Kontakt zu haben. An Halloween darf Yvonne dann aber eine Maskenparty für die Nachbarn geben. Der Wein fliesst in Mengen, die Stimmung ist ausgelassen. Mutter Marianne wirft beim Kaffeemachen in der Küche einen Blick auf die aktuellen Lottozahlen...und kann noch nicht begreifen, dass sie soeben 2,8 Millionen Franken im Lotto gewonnen hat. Am nächsten Morgen – als Paul das Geld voreilig auch als sein Gewinn bezeichnet – lässt Marianne ihren Mann wissen, dass sie das Geld gewonnen habe. Und dass sie entscheiden werde, was mit dem neuen Reichtum passieren werde. In der Folge öffnet sich zwischen den Eheleuten ein Graben, der von gegenseitigem Misstrauen geprägt ist. Marianne verspricht ihrer Tochter, eine baldige Reise nach Los Angeles, kauft aber stattdessen heimlich für sich und ihre Freundin die lang ersehnten Tickets für eine längere Argentinienreise. Vater Paul kauft aus einer Laune heraus eine Mercedes Limousine und fährt sie auch gleich demonstrativ in die Hauseinfahrt. Die Worte zwischen den Eltern werden schärfer, und Yvonne flüchtet sich je länger je mehr zum Aussenseiter Iceman, der mit ihr den Traum von Amerika träumt. Marianne hat sich soweit von ihrem Mann emanzipiert, dass sie sich auf eine dumme Affäre mit dem 17-jährigen Nachbarsjungen einlässt. Und als Yvonne schliesslich herausfindet, dass das Versprechen der Amerikareise von der Mutter gebrochen wurde, plant sie - zusammen mit Iceman - nach Amerika zu verreisen. Die Schwächen und Frustrationen der Eltern werden immer stärker an Yvonne ausgelassen, ohne dass die sich dagegen wehren könnte. Das Mädchen wird regelrecht gebrochen. Die Nachbarn benutzen die Affäre ihres Sohnes mit Marianne, um daraus finanziellen Profit zu schlagen. Sie verlangen Schweigegeld. Paul lässt sich aber auf keinen Handel ein. Im Gegenteil. Nach diesem hinterhältigen Erpressungsversuch stellt er sich zum ersten Mal wieder hinter seine Frau. In einer kalten Winternacht kurz vor Weihnachten nimmt die Geschichte ihr dramatisches Ende... zu spät kam die Versöhnung der Eltern. Yvonne hat nichts mehr davon gespürt.

Regie: 

Luki Frieden

Drehbuch: 

Luki Frieden, James Nathan, Jasmine Hoch

Produzent: 

CARAC Film AG
Theres Scherer-Kollbrunner

Produktionsjahr: 
2003
Festivals: 

Grosser Filmpreis des Kantons Bern 2003
Max Ophüls Preis Saarbrücken 2004, Wettbewerb
Bester Schweizer Film 2003, Radio DRS 3
Solothurner Filmtage 2004
Grenzlandfilmtage, Selb (Deutschland) 2004
Internationales Filmfestival Sochi (Russland) 2004
Preis: Special Jury Mention
Flanders International Film Festival, Ghent (Belgien) 2004
International Film Festival Chicago (USA) 2004
Cinéma Tout Ecran Genf (Schweiz) 2004
Filmtage des deutschsprachigen Films Beijing (China) 2004


Website redesigned and created by: Holler iNetCom